ISO 26000  

Universale Werte als Handlungsfelder

Kindermund tut Wahrheit kund – so sagt man. Kinder kennen vielleicht keine ISO-Norm, aber wie jedes Kind kennen sie universale Werte. Diese Werte sind als sieben Kernthemen in der ISO 26000 definiert; sie lauten: 

• Organisationsführung 
• Menschenrechte 
• Arbeitspraktiken 
• Umwelt 
• Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken 
• Konsumentenanliegen 
• Einbinden und Entwickeln der regionalen Gemeinschaft. 

Soziale Verantwortung

Die oben genannten Kernthemen sind das Herz der ISO 26000. Hinter dieser Norm verbirgt sich ein „Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen“ (bmas.de). Diese Leitplanken geben Unternehmen der Privatwirtschaft sowie Organisationen aller Art wie z.B. NGOs Orientierung und Empfehlungen, was unter gesellschaftlich verantwortlichem Handeln zu verstehen ist.  

Das erste Kernthema, Organisationsführung, ist den anderen sechs Handlungsfeldern übergeordnet. Es ist – philosophisch gesprochen – die Bedingung der Möglichkeit für die nachfolgenden sechs Themen. Eine Organisationsführung muss zuerst bei sich beginnen, verantwortlich zu handeln, bevor sie das Verhalten auf die anderen sechs Themenfelder überträgt – Stichwort „Leadership reflects attitude“.  

Ein Thema, ein Prinzip

Jedem der gesellschaftlichen Kernthemen hat das ISO-Gremium ein Prinzip für unternehmerisches Handeln zugeordnet. Die ISO 26000-Norm besagt folglich, nach welchen Prinzipien Unternehmen und Organisationen innerhalb des jeweiligen Kernthemas handeln sollen, damit sie sich sozial verantwortlich verhalten. Diese Prinzipien sind: 

• Rechenschaftspflicht 
• Transparenz 
• Ethisches Verhalten 
• Achtung der Interessen der Stakeholder 
• Achtung der Rechtsstaatlichkeit 
• Achtung internationaler Verhaltensstandards sowie 
• Achtung der Menschenrechte. 

Die Handlungsfelder und ihre Prinzipien weisen den Weg zu einer verantwortlichen Welt. Sie sind eine Referenz, um wirtschaftsethisches Handeln weltweit anzugleichen. Sie bilden und stärken Vertrauen und sind eine Reise zu mehr Nachhaltigkeit. Denn Nachhaltigkeit sichert unser aller Zukunft.  

Der 9-jährige Luis aus Mexiko nannte es kindlich schlicht so:

Entwicklung der ISO 26000

Das ISO-Komitee hat den Leitfaden ISO 26000 im November 2010 veröffentlicht, nachdem es sich in einem acht Jahre dauernden Dialog auf die Definition von „sozialer Verantwortung“ geeinigt hatte. Ein immenses Unterfangen!

Dieser Leitfaden, dessen Anwendung freiwillig und nicht zertifizierbar ist, umfasst ca. 80 Seiten. Sie denken, das ist viel? Wie viele Seiten hat die Zeitschrift oder Zeitung, die Sie jeden Tag, jede Woche oder jeden Monat lesen? Sehen Sie, es ist gar nicht so viel. Die Zeitschrift oder Zeitung, die Sie lesen, inspiriert Sie vielleicht zu einem Handeln. Genauso verhält es sich mit der ISO 26000: 

Von der Intention zur Aktion

Der Leitfaden soll Organisationen und Unternehmen dabei unterstützen, von der bloßen Intention in die effektive Aktion zu gehen. Er benennt Erfahrungswerte aus aller Welt, die sich für sozial verantwortliches Verhalten bewährt haben. Die oben genannten sieben Kernthemen sind sieben zentrale Handlungsfelder innerhalb einer Gesellschaft, in denen Unternehmen und Organisationen mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen sollen.

Was haben Sie sich als Kind gewünscht? Und was wünschen Sie sich heute für Ihre Kinder und für deren Zukunft? Wenn auch Sie mehr soziale Verantwortung übernehmen möchten, dann könnte die ISO 26000 ein Anfang sein. Für Ihre Organisation. Für Sie. Für Ihre Kinder und ihre Zukunft. 

Youtube-Zitate: ISO, „Is this possible? Kids imagine a perfect world” 
Namen und Alter der Kinder aus dem Video sind dem Verfasser dieses Beitrages unbekannt, er hat sie intuitiv zugeordnet. 

Eine Prüfung (Verifizierung) gemäß ISO 26000 ist auch in Verbindung mit einer Assurance nach AA1000AS möglich.